Als erster Nationalpark Deutschlands wurde im Jahr
1970 der Nationalpark Bayerischer Wald eingerichtet, der heute mehr
als 24´000 Hektar umfasst und für den eigens eines Sonderbehörde im
Bayerischen Umwelt- und Gesundheitsministerium eingerichtet wurde.
Der Nationalpark liegt rings um die Bayerwaldberge Falkenstein,
Rachel und Lusen.
Bei den untere strengem Naturschutz stehenden
Gebieten handelt es sich vor allem um weite, größtenteils und
bewohnte Waldstücke an der tschechischen Grenze, die seit nun mehr
als 35 Jahren so gut wie vollständig sich selbst überlassen wurden.
Dadurch entwickelte sich ein richtiggehender Urwald, in dem man
viele Hochmoore, eiszeitliche Seen und nacheiszeitliche
Blockfelder findet. Zahlreiche kleine Bergbäche und Wasserfälle
erfrischen das Auge.
In den Misch- und Fichtenwäldern leben neben
Füchsen, Dachsen, Mardern und Fischottern auch Rothirsche, Rehe,
Wildschweine und sogar Luchse sowie mehr als 50 Vogelarten. Unter
anderem findet man seltene Haselhühner, Hohltauben,
Dreizehenspechte, Schwarzstörche und einige Wanderfalken.
Für Besucher ist der Nationalpark ideal
erschlossen. Die über 300 Kilometer langen Wanderwege, die 200 Kilometer
langen Radwege und die 80 Kilometer langen Langlaufloipen zerstören aber
nichts vom natürlichen Charakter, sondern fügen sich sanft in die unberührte
Natur.
Wer
bereit ist, durch achtsames Verhalten zum Naturschutz beizutragen,
ist also ein mehr als willkommener Gast im Nationalpark und kann
auch interessante Einrichtungen wie das Informationszentrum am
Hans-Eisenmann-Haus in Neuschönau mit
Tier- und Pflanzenfreigehege besuchen oder sich auf verschiedenen
Erlebniswegen entspannen. Komplettiert wird das Angebot durch
Kneippanlagen, Grillplätze und liebevoll gestaltete
Kinderspielplätze.
Das zweite große Zentrum ist das Haus zur Wildnis in Ludwigsthal bei
Zwiesel, mit Ausstellung, Kino, Nationalparkladen und
Nationalparkwirtschaft. Dort können Sie auch über einen zweieinhalb
Kilometer langen Rundweg durch das Tier-Freigelände schlendern, wo
sich Luchse, Wölfe, Wildpferde und Urrinder tummeln. Sehenswert ist
hier auch die Steinzeithöhle, die der Grotte Chauvet in
Südfrankreich nachempfunden wurde.
Weitere Informationszentren befinden sich in Mauth, Spiegelau,
Frauenau sowie am Grenzbahnhof Bayerisch Eisenstein.
Im Nationalpark wurden auch mehrere Erlebniswege
angelegt.
Der Seelensteig führt durch einen Bereich, in dem 1983 durch
einen Gewittersturm Tausende Kubikmeter Fichte umgeworfen und in ein
undurchdringliches Chaos verwandelt wurden. Die Natur hat es in
wenigen Jahren geschafft, dieses Chaos in einen bezaubernden Anblick
zu verwandeln.
Bei Spiegelau können Sie auf dem Aufichtenwaldweg die
typische Entwicklung eines Fichtenwaldes sehen, wenn der Mensch in
diesen Prozess nicht eingreift.
Am Hochwaldsteig am Lusen erleben Sie, wie sich ein massiv
vom Borkenkäfer befallener Wald sich ohne menschlichen Eingriff
entwickelt. Jung ersetzt alt - trotz des Schädlingsbefalls kommt
hier problemlos eine junge Generation eines neuen Waldes auf.
Sie wollen einmal einen deutschen Urwald erleben? Im
Falkenstein-Rachel-Gebiet gibt es den Urwald-Erlebnisweg
Watzlik-Hain, wo es bis zu zwei Meter dicke Baumstämme, 500 Jahre
alte Bäume und bis zu 50 Meter hohe Baumgiganten zu bestaunen gibt.