Stiftsbasilika St. Peter
und Alexander in Aschaffenburg mit Stiftsmuseum
Im bayrischen Regierungsbezirk
Unterfranken, am äußersten Nordwestzipfel Bayerns liegt Aschaffenburg. Die
Stadt an den Flüssen Main und Aschaff hat rund 68.700 Einwohner.
Aschaffenburg blickt auf eine lange Geschichte zurück. Bereits im 5.
Jahrhundert wurde der Ort erstmals erwähnt. Aschaffenburg ist katholisch
geprägt und gehörte über viele Jahrhunderte zum Kurfürstentum Mainz. 1161
erhielt es die Stadtrechte. Die älteste Kirche der Stadt, die Stiftsbasilika
St. Peter und Alexander gehört zweifellos zu den herausragenden
Sehenswürdigkeiten von Aschaffenburg. Schon der Aufgang zum Hauptportal ist
beeindruckend: Zwei parallele Treppen führen vom Stiftsplatz, unmittelbar
beim städtischen Rathaus, hinauf zum Eingang.
Die Geschichte der Kirche reicht bis ins 10. Jahrhundert zurück. Der
Baubeginn war wohl um 975. Der älteste Teil der heutigen Basilika, nämlich
das Langhaus, stammt aus dem 12. Jahrhundert. Die Portale, das Querhaus und
der Kreuzgang wurden im 13. Jahrhundert errichtet. Der Turm wurde um 1500
erbaut. In den Gebäuden bei der Kirche lebten im Mittelalter und noch bis
zum Anfang des 19. Jahrhunderts Priester in klosterähnlicher Gemeinschaft.
Ein Zentrum des Klosterlebens war der Kreuzgang bei der Basilika. Er kann
besichtigt werden. Der Kreuzgang umschließt einen kleinen Klostergarten.
Sehenswert sind die 64 Kapitelle an den Torbögen des Kreuzganges sowie die
Holzdecke mit wertvollen Schnitzereien. Der Ort strahlt Ruhe und
Besinnlichkeit aus - und das inmitten der Stadt!
Innerhalb des Gotteshauses sind großartige Kunstwerke zu sehen. Das
wertvollste ist wohl ein Gemälde des spätmittelalterlichen Künstlers
Matthias Grünewald (der auch den berühmten "Isenheimer Altar"
geschaffen hat!): die "Beweinung Christi", entstanden um 1525.
Die "Stuppacher
Madonna", ebenfalls von Grünewald, ist zwar nur als Kopie vorhanden, jedoch
auch außerordentlich eindrucksvoll. Sehr wertvoll sind auch ein großes
mittelalterliches ("ottonisches") Kruzifix und eine Madonnenstatue aus dem
15. Jahrhundert.
In einem mittelalterlichen Gebäude unmittelbar neben der Basilika ist das
Stiftsmuseum eingerichtet. Das Haus war früher "Kapitelhaus" der
Priestergemeinschaft. Heute können hier interessante Ausstellungsstücke aus
der Geschichte der Region besichtigt werden. Das Museum besitzt
archäologische Fundstücke aus verschiedenen Epochen, wie etwa der Römer- und
der Keltenzeit. Kunstgeschichtlich interessierte Besucher werden
wahrscheinlich lange vor dem Magdalenenaltar des Lukas Cranach des Älteren
verweilen, Schachfreunde können im Museum das (angeblich) älteste
Schachbrett des Landes sehen. Von unschätzbarem Wert ist der Stiftsschatz,
der auch im Museum gezeigt wird. Es handelt sich dabei um eine Monstranz aus
Gold und Edelsteinen, entstanden im 15. Jahrhundert, um Büsten der
Kirchenpatrone Petrus und Alexander, ebenfalls aus Gold, und andere
Sakralgegenstände.
Die Basilika St. Peter und Alexander kann täglich besichtigt werden, auch im
Rahmen von Kirchenführungen. Der Kreuzgang ist nur samstags, sonntags und
feiertags zugänglich. Das Museum ist täglich geöffnet außer montags.