Die erste Bank der Welt, das erste global
agierende Unternehmen und eines der größten Vermögen der Geschichte
- dafür steht der Name der Augsburger Gelddynastie der Fugger. Als
Unternehmensgründer und Finanzier fast aller europäischen Herrscher
des 15./16. Jahrhunderts schrieb sich Jakob Fugger der Reiche (1459
bis 1525) in die Geschichtsbücher ein. Der Stadt Augsburg sind neben
dem großen Namen die Privatbank Fürst Fugger, eine Familienstiftung
und zahlreiche architektonische und kulturelle Zeugnisse geblieben,
die nach wie vor das Bild Augsburgs als Fugger-Stadt prägen.
Die Fuggersche Stadtresidenz in der Maximilianstraße
Am ehemaligen Weinmarkt ließ Jakob der Reiche von 1512 bis 1517
seine Stadtresidenz errichten, die ein Ensemble aus mehreren Häusern
umfasste. Von hier lenkte er das weltumspannende Unternehmen. Im
Jahre 1518 war sein Stadtpalais Schauplatz der Verhöre des
Reformators Martin Luther durch die katholischen Kardinäle. Wenn der
deutsche Kaiser Karl V. in Augsburg weilte, bezog er im Nordflügel
des Palastes Quartier. Nach den Kriegszerstörungen wurde die
Residenz ab 1945 wieder aufgebaut. Sie beherbergt heute unter
anderem die Fugger Privatbank. Öffentlich zugänglich ist die
gewölbte dreischiffige Halle im Erdgeschoss des Hauptgebäudes, wo
sich eine Buchhandlung befindet. (Fuggerhaus, Maximilianstraße
36/38, Zeugplatz 7.)
Die prunkvollen Innenhöfe der Stadtresidenz
Für die Besichtigung geöffnet sind außerdem die Innenhöfe des
Fuggerhauses am ehemaligen Weinmarkt. Neben dem Zofen- und
Serenadenhof befindet sich hier der so genannte Damenhof, der als
der erste weltliche Renaissancebau auf der Nordseite der Alpen
angesehen wird. Mit seinen Arkadengängen und bemalten Bögen ist er
bis heute einer der prunkvollsten Innenhöfe in Deutschland. (Innenhöfe
des Fuggerhauses, Maximilianstraße 36/38.)
Das Fuggerhaus in der Annastraße
Das Fuggerhaus am ehemaligen Rindermarkt war seit dem Jahre 1488 für
Jahrhunderte Sitz der so genannten „Goldenen Schreibstube“ der
Fugger. Gewissermaßen also das Bürohaus, in dem sich die Buchhaltung
befand. Eine Gedenktafel am Gebäude in der heutigen Annastraße weist
auf diese Vergangenheit hin. Da hier Geschäfte untergebracht sind,
lässt sich dieses ehemalige Fugger-Besitztum nur von Außen
besichtigen. (Fuggerhaus, Annastraße 19, Philippine-Welser-Straße
18.)
Die Fuggerkapellen in der Augsburger Innenstadt
Die Fugger hatten in Augsburg gelebt, gewirtschaftet und sie wollten
dort auch bestattet werden. In der von den Brüdern Jakob, Ulrich und Georg
gestifteten Fuggerkapelle in der Kirche Sankt Anna befindet sich die Gruft
der Brüder. Die Kapelle wurde von Albrecht Dürer geplant, so wird vermutet.
Der Bau der Kirche Sankt Anna selbst geht ebenfalls auf die Fugger-Brüder
zurück, die diese erste Renaissancekirche Deutschlands finanzierten.
Weitere Fuggerkapellen
befinden sich in den Kirchen Sankt Ulrich und Afra. (Fuggerkapelle
St. Anna, Fuggerstraße 8. Geöffnet Dienstag bis Samstag 10 bis 12.30
Uhr und 15 bis 17 Uhr. Fuggerkapellen St. Ulrich und Afra, Ulrichsplatz 19. Geöffnet täglich außer Mittwoch von 8 bis 18 Uhr.)
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