Sehenswürdigkeiten in
Niederbayern: Hundertwasserturm
Der Hundertwasserturm, auch bekannt als
Kuchlbauer-Turm, ist eine Attraktion im niederbayerischen Abensberg.
Erdacht wurde die Sehenswürdigkeit vom bekannten österreichischen
Künstler Friedensreich Hundertwasser. Als Architekt vollendete
allerdings Peter Pelikan den Turm, denn Hundertwasser starb schon
vor Baubeginn.
Der Stil von Hundertwasser
Der Hundertwasserturm baut allen voran auf den individuellen Stil
von Friedensreich Hundertwasser, der zeitlebens durch eindrucksvolle
und abstrakte Kunstwerke auffiel. Hauptsächlich trat Hundertwasser
als Architekt und Maler auf. Als klassisches Element von
Hundertwasser fällt beim Kuchlbauer-Turm insbesondere die Spirale
auf. Diese hatte der Künstler 1953 nach Reisen in verschiedene
europäische und nordafrikanische Länder für sich entdeckt und
seitdem in nahezu allen seinen Kunstwerken verwendet. Sein
individueller Stil verdeutlicht sich auch im Baustil des Turms, der
nicht nur spiralförmig, sondern zugleich labyrinthisch entworfen und
schlussendlich auch so umgesetzt wurde. Der Turm ist eines der
letzten Kunstwerke, das Hundertwasser erdacht hat und gilt
entsprechend als Vollendung seines Gesamtkunstwerks. Diese erstreckt
sich über viele verschiedene Gebäude, Schiffe und weitere
architektonische Werke.
Umsetzung im Hundertwasserturm
Der heutige Hundertwasserturm ist auf Grund seiner stilistisch
einzigartigen Goldkugel auf dem Dach bereits auf weite Distanz
sichtbar und hat sich zu einem Wahrzeichen der Kleinstadt Abensberg
entwickelt. Während die Kuppel an sich noch nicht ausdrücklich den
Stil Hundertwassers darstellt, machen das die unteren Stockwerke
umso mehr. Wie viele andere Gebäude, die Hundertwasser erdacht hat,
verfügt auch der Turm in Abensberg über viele verschiedene kleine
Balkons und Giebel, die scheinbar randomisiert an den verschiedenen
Seiten des Turms befestigt wurden. Im unteren Teil des Turms zeigt
sich ein weiterer stilistischer Bruch, ein klassisches Merkmal für
die Kunst Hundertwassers.
Seit 2010 für Besucher geöffnet
Das recht junge Kunstwerk, das erst nach dem Tod von Hundertwasser
im 21. Jahrhundert errichtet wurde, ist seit 2010 für Besucher geöffnet.
Zuvor war das Projekt über viele Jahre im Bau und wurde
erst 2008 durch das Aufsetzen der Goldkugel vollendet. Während der
Architekt Peter Pelikan und Initiator Leonhard Salleck, Besitzer der
Brauerei Kuchlbauer, eigentlich einen 70 Meter hohen Turm bauen
wollten, entschied man sich schlussendlich doch dafür, das Objekt
nur 34,19 Meter hoch zu bauen. Grund für die Verkleinerung waren
große Bürgerproteste.
Einführung in die Braukunst
Heute sind die Bürger der Stadt allerdings befriedet, denn der
Tourismus boomt dank der neuen Sehenswürdigkeit. Das liegt nicht
zuletzt auch daran, dass auch das Innere des Turms eine interessante
Ausstellung bietet. In dieser werden die Besucher durch die Brauerei
Kuchlbauer, einer bayrischen Traditionsmarke, in die Braukunst
eingeweiht. Zudem gibt es eine ausführliche Erklärung zum Thema
Reinheitsangebot und eine der größten Sammlung von Weißbiergläsern
in Deutschland. Diese umfasst insgesamt mehr als 4.000 Objekte, die
jeweils ganz individuell gestaltet sind.
Weihnachtsmarkt und Biergarten
Der Kuchlbauer-Turm wurde von der Brauerei nicht als alleinstehende
Attraktion erbaut, sondern verfügt zugleich über einen Biergarten im Sommer
und einen prachtvollen Weihnachtsmarkt im Winter.
Besonders
der Biergarten gilt in ganz Bayern als einer der schönsten Plätze,
um einen Sommertag zu verbringen. Dafür sorgt auch die Brauerei Kuchlbauer, die sich um die Betreuung der Touristen kümmert und
frisch gebrautes Bier serviert.