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Stephansdom Passau

Stephansdom PassauAuf der vor dem Zusammenfluss von Donau, Inn und Ilz liegenden Landzunge erstreckt sich der historische Kern der niederbayerischen 50.000-Einwohner-Stadt Passau. Zentrales Gebäude der Altstadt ist der auf der höchsten Erhebung, dem Domplatz, errichtete mächtige Komplex des römisch-katholischen Domes St. Stephan. Das als Wahrzeichen der Dreiflüsse-Stadt geltende Gotteshaus geht auf mittelalterliche Vorgängerkirchen zurück, die lange den Mittelpunkt des für die Christianisierung des östlichen Donau-Raumes überaus bedeutsamen Passauer Bistums bildeten. Nach dem verheerenden Stadtbrand von 1662, bei dem die alte Bischofskirche großenteils zerstört worden war, entstand unter der Federführung des italienischen Baumeisters Carlo Lurago der zwischen 1668 und 1692 vollendete Neubau des Doms.

Lurago gelang das architektonische Kunststück, den erhaltenen spätgotischen Ostteil mit den im Barock-Stil gehaltenen neuen Gebäudeteilen so zu vereinen, dass ein im Ergebnis überraschend harmonischer Gesamteindruck entstanden ist. Das seit der 2013, nach sechs Jahren abgeschlossenen, umfassenden Renovierung in Weiß statt bis dahin in Ockergelb erstrahlende Gotteshaus hat an seiner Westseite eine imponierende Hauptfassade, die von zwei haubenbekuppelten Türmen flankiert ist. Die beiden 68 m hohen Türme sind einen Meter niedriger als die mächtige, gevierte Domkuppel am Ostende des Baus. Der Passauer Dom mit seinem 102 m langen und 32 m breiten Kirchenschiff ist eine der größten barocken Kirchen in Deutschland und weist den größten Innenraum einer Barockkirche nördlich der Alpenlinie auf. Das Mittelschiff hat eine Scheitelhöhe von 29 m.

Die Fassaden des Doms sind reich mit Statuen geschmückt. Zu den Heiligen-Statuen an der Westfront gehören seit dem Ende des 19. Jahrhunderts neben der Heiligen Maria, dem Heiligen Severin, dem Heiligen Maximilian und dem Heiligen Valentin auch der Schutzpatron des Doms und der Stadt Passau, der Heilige Stephanus.

Zu den zahlreichen Besonderheiten des Doms gehört auch das sich am Ostende aufragende Stephanstürmchen. Der zierliche Turm fällt durch seine ausgesprochen filigranen Strukturen auf, die auf der kunstvoll durchbrochenen Turmspitze von der Figur des Heiligen Stephanus gekrönt werden. Auf dem Domhof vor der Hauptfassade steht seit 1824 ein Denkmal, das den ersten bayerischen König, Maximilian I., zeigt. Der steinerne Monarch streckt seine Hand in einer Art aus, die ihm in Passau den wenig respektvollen Beinamen „Regenprüfer“ verschafft hat.

Einen Hochaltar als zentrales sakrale Element im Innenraum hat der Dom erst Jahrhunderte nach seiner Fertigstellung erhalten. Das 1952 von Joseph Henselmann geschaffene Kunstwerk zeigt in einer betont strengen Darstellung, die im Kontrast zur ansonsten überbordend barocken Ausgestaltung der Kirche steht, die Steinigung des Heiligen Stephanus.

Berühmtheit hat der Passauer Dom durch seine außergewöhnliche Orgel erlangt, die aus einem Ensemble von fünf zwischen 1978 und 1993 errichteten Einzel-Orgeln gebildet wird. Mit ihren fast 18.000 Pfeifen in der Größen von sechs Millimetern bis 11,30 m sowie 233 Registern ist die Passauer Domorgel die fünftgrößte Orgel weltweit. In keinem Dom der Welt findet sich eine größere Orgel.

An Sonn- und Feiertagen wird um 7.30 h, 9.30 h und 11.30 h die Heilige Messe gefeiert; um 9.30 h in der besonders feierlichen Form als Kapitel- beziehungsweise Hochamt. Im Sommer gibt es zusätzlich werktags um 7.30 h die Möglichkeit, die Heilige Messe zu besuchen.

www.bistum-passau.de/dom-st-stephan

© Bild Stephansdom Passau: Rainer Sturm  / pixelio.de

 

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