Die "Richard-Wagner-Festspiele" fanden
erstmalig ab dem 13. August 1876 auf dem Grünen Hügel in Bayreuth
statt.
Austragungsort der mittlerweile jährlich 30 Vorstellungen, die
gewöhnlich vom 25. Juli bis 28. August dargeboten werden, ist das
von Richard Wagner erbaute Festspielhaus mit seinen
architektonischen und akustischen Besonderheiten. Hier, an diesem
auserwählten Ort soll sich der Festspielbesucher allein auf die
Darbietung ohne Ablenkung konzentrieren können.
Die Vorstellungen sind lange im Voraus ausverkauft, sie werden
jährlich von ca. 58.000 Zuschauern besucht. Wegen der starken,
internationalen Nachfrage muss bei Kartenbestellungen mit einer
mehrjährigen Wartezeit gerechnet werden. Die erste, zyklisch
stattfindende Aufführung war damals "Ring des Nibelungen". Leider
war es ein finanzieller Misserfolg, was zur Folge hatte, dass die
Festspiele erst im Jahre 1882 mit "Parsifals" Erstaufführung
fortgeführt wurden. Nur ein paar Monate darauf starb Richard Wagner.
Nach seinem Ableben gibt es jährlich einen Teil seiner 10 Hauptwerke
bei den Festspielen zu sehen. Das dies so ist, verdanken wir der
testamentarischen Verfügung von Wagners Sohn Siegfried, die bislang
immer noch bindend zu sein scheint, auch wenn viel darüber
diskutiert wird. Zu den 10 Hauptwerken zählen neben dem vierteiligen
Zyklus "Ring des Nibelungen" und "Parsifal" auch "Tannhäuser", "der
fliegende Holländer", "Lohengrin", "Tristan und Isolde" und "die
Meistersinger von Nürnberg".
Wagners frühe musikdramatische Werke werden nicht aufgeführt, weil
sie nicht seinen eigenen, hochgesetzten Ansprüchen an die
musikalische Dramaturgie gerecht wurden; selbst zwei seiner
Hauptwerke wollte der alte Meister noch vor seinem Ableben
umschreiben, weil er sie in ihrer Urform nicht mehr Anspruchsvoll
genug für das Bayreuther Publikum fand.
Neben den 10 Hauptwerken Wagners gab es auch zur Feier besonderer
Anlässe traditionelle Aufführungen von Beethovens neunter Symphonie,
oder der Faust-Symphonie von Franz Liszt, der Richard Wagners
Schwiegervater war. Die künstlerische Leitung der Festspiele obliegt
durch einen Vertrag auf Lebenszeit Wolfgang Wagner.
Tickets für die Bayreuther Festspiele sind heiß begehrt und oftmals
kurz nach Freigabe ausverkauft.