Im
Landkreis Ostallgäu erstreckt sich auf den Anhöhen der Tannheimer
Berge eine imposante Burgenlandschaft. Neben der bedeutenden Burg
Hohenfreyberg ist vor allem die Burg Eisenberg weithin sichtbar. Sie
liegt auf einem über 1.000 Meter hohen Ausläufer der Tannheimer
Berge in der Nähe von Pfronten. Obwohl der Burg Eisenberg nur noch
als Ruine vorhanden ist, machen die Überreste des
hochmittelalterlichen Bauwerks noch heute einen imposanten Eindruck.
Geschichte der Burg
Eisenberg
Die Burg Eisenberg wurde von dem Freiherrn von Hohenegg 1315 erbaut.
Sie sollte die Expansion der Tiroler Grafen nach Norden aufhalten
und das Allgäu schützen. Doch schon 1382 mussten die Freiherrn von
Hohenegg die Burg an den österreichischen Erzherzog Leopold
verkaufen. Dieser gab die Burg Eisenberg als Lehen an das
Adelsgeschlecht von Freyberg. Die 1840 erstmals urkundlich
erwähnte Burg wurde 1525 im Bauernkrieg beschädigt.
Im Dreißigjährigen Krieg
wurden die Allgäuer Burger Falkenstein, Hohenfreyberg und auch
Eisenberg zerstört, ohne dass es zu Kampfhandlungen kam.
Das
kaiserliche Heer hatte die Burgen aufgegeben und in Brand stecken
lassen, damit sie die Angreifer nicht nutzen konnten. Das
protestantische Heer änderte jedoch seine Marschrichtung, so dass
die Allgäuer Burgen umsonst zerstört wurden. Seit dieser Zeit sind
die Burgen Hohenfreyberg, Falkenstein und Eisenberg unbewohnte
Ruinen geblieben. Die Burg Eisenberg blieb bis 1952 in
Familienbesitz. Nach unklaren Besitzverhältnissen ging die Burg 1980
an die Gemeinde Eisenberg, die sie aufwändig sanierte.
Die Burganlage von Eisenberg
Das Zentrum der gesamten Burganlage bildet eine ovale Hauptburg. Um
sie herum verläuft eine mächtige Ringmauer, die dem Schutz der
Kernburg dient. Wegen des hohen Mauermantels wurde auf einen
Bergfried verzichtet. Im 15. Jahrhundert wurde die Außenmauer
verstärkt und um einen Zinnenkranz erhöht. Die Burg Eisenberg
verfügt über fünf Türme, vier in der Vorburgmauer und einer am
Haupttor. Dieses wurde im 16. Jahrhundert von der Ostseite auf die
Westseite verlegt. Im Innenbereich der Burg Eisenberg gab es
umfangreiche Wirtschafts- und Wohngebäude, die in ihren Grundrissen
noch erkennbar sind. Es waren eine Zisterne, eine Kapelle, zwei
Palasse, eine Back- und Badestube und diverse Lagerräume vorhanden.
Der viereckige Wehrturm am Haupteingang wird heute als Aussichtsturm
genutzt, der einen sensationellen Blick auf Pfronten sowie die
Tiroler und Allgäuer Bergwelt ermöglicht.
Besichtigung der Burg Eisenberg
Die Burgruine Eisenberg ist frei zugänglich. Sie ist ein beliebtes
Ziel für Wanderungen, weil sie eine herrliche Aussicht über die
umliegende Landschaft ermöglicht. Neben der Burganlage selbst können
auf dem Gelände auch historische Fundstücke besichtigt werden, die
im Zuge der Sanierungsarbeiten zu Tage kamen. Sie werden im
Burgmuseum ausgestellt, das freitags, samstags und sonntags zwischen
14 und 17 Uhr geöffnet ist.
Der
Eintritt ist kostenlos; es wird lediglich um eine Spende zum Erhalt
der Anlage gebeten.
Ausgangspunkt für einen Besuch der Ruinen ist die Tourist-Info in
Eisenberg.
Touristikbüro Eisenberg
Pröbstener Str. 9
87637 Eisenberg