Die erste Etappe des Donauradweges von Ulm nach Passau
ist mit 57 Kilometern gleich eine der längsten und man sollte entsprechend
früh aufbrechen, um noch genügend Zeit für die vielen Sehenswürdigkeiten
links und rechts der Strecke.
Der Tag beginnt im bezaubernden Ulm, für dessen
Besichtigung man eigentlich eine Extratag einplanen sollte. Die Geburtsstadt
Albert Einsteins besticht nämlich nicht nur mit dem weltberühmten Ulmer
Münster, sondern auch mit einer reichen Theater- und Opernkultur,
interessante Museen, einer einmaligen Freiluftgalerie und architektonischen
Leckerbissen in der malerischen Innenstadt, die verschiedene Epochen bis hin
zur Moderne in ungeahnter Harmonie verbindet.
Von Ulm führt der Weg zunächst neun Kilometer weit
nach Thalfingen in der Nähe der Bayerisch-Baden-Württembergischen Grenze.
Drei Kilometer weiter erreicht man dann die beiden Elchinger Ortsteile
Oberelchingen und Unterelchingen, die weitere zwei Kilometer auseinander au
etwa 460 Metern Höhe liegen.
Bei Tageskilometer 18 gelangt man nach Weißingen,
einen Ortsteil der 7000 Einwohner-Gemeinde Leipheim, die man sechs Kilometer
später ebenfalls durchfährt. Nochmals sechs Kilometer weiter erreicht man
dann die Große Kreisstadt Günzburg, die mit ihren knapp 20000 Einwohnern
Verwaltungssitz des gleichnamigen Landkreises ist.
Hier sollte man einen
kleinen Abstecher zur Frauenkirche unternehmen, die 1741 von Dominikus
Zimmermann errichtet wurde und über einen wunderschönen und reich verzierten
Altar verfügt. Sehenswert sind außerdem das markgräfliche Schloss und die
sagenhaft gut erhaltene und umfassend sanierte Altstadt. Außerdem findet
sich in der Nähe von Günzburg das Legoland Deutschland, dessen Besuch aber
mindestens einen ganzen Tag in Anspruch nimmt.
4,5 Kilometer hinter Günzburg erreicht man das Schloss
Reisensburg, das auf einem bereits seit 4000 Jahren besiedelten Gelände
steht und auf eine Burganlage aus dem 6. Jahrhundert zurückgeht, die im 16.
Jahrhundert zu einem Schloss umgebaut wurde. Das gut erhaltene Bauwerk kann
heute besichtigt werden und dient außerdem der Universität Ulm als
Tagungsstätte.
Sechs Kilometer nach dem Schloss führt der
Tagesabschnitt dann durch die kleine Gemeinde Offingen an Donau und Mindel,
wo man die Pfarrkirche St. Georgen, die beschauliche Leonhardskapelle und
vor allem ein Schloss bewundern kann, auf dessen Dach sich ein regelmäßig
bewohntes Storchennest befindet. Interessant ist außerdem der erst 2006
fertig gestellte Aussichtsturm an der Hangkante zum Donautal, von dessen 25
Meter hoher Spitze man einen wunderschönen Panoramablick genießen kann.
Zwölf Kilometer vor dem Tagesziel erreicht man die
Burgstadt Gundelingen, die im ganzen Landkreis für ihren Straßenmarkt
bekannt ist und deren Häuserfassaden unübersehbar von der mittelalterlichen
Geschichte des Orts geprägt sind. So kann man hier einen beeindruckenden
Torturm bewundern, zwei Mühlen besichtigen, den Renaissancebau des Rathauses
begutachten und das Schloss Schlachtegg besuchen, dessen Schlosskapelle
ebenfalls zu den Sehenswürdigkeiten der Gemeinde zählt.
Bis zum vorletzten Zwischenstopp des Tages in Lauingen
sind es nun noch fünf Kilometer. Hier kann man den wunderschönen Marktplatz
mit seinen abwechslungsreichen Fassaden genießen und man sollte unbedingt
einen Abstecher zum Schimmelturm unternehmen, einem beeindruckenden 54 Meter
hohen Wachturm, dessen Grundstein bereits im Jahr 2457 gelegt wurde.
Außerdem gibt es in Lauingen ein ehemaliges Zisterzienserkloster, das heute
das Lauinger Heimathaus beherbergt.
Nach 57 Tageskilometern erreicht man schließlich das
Etappenziel Dillingen in Nordschwaben, das sich etwa 15 Kilometer von der
Grenze zu Baden-Württemberg entfernt befindet. Hier findet man ein gutes
Abendessen, komfortable Nachtquartiere und ein paar bezaubernde Ecken für
einen ausgedehnten Abendspaziergang. Dabei sollte man unbedingt die
dreischiffige Basilika St. Peter von 1629 besichtigen, die seit 1979 sogar
eine päpstliche Basilica minor darstellt. Wunderschön ist außerdem der
Innenraum der Studienkirche aus der Renaissancezeit, der im Rokoko-Stil
ausgestattet wurde sowie der einmalige Goldene Saal in der Akademie für
Lehrerfortbildung, die sich im ehemaligen Universitätsbau befindet.
Etappe 2: Von Dillingen nach Donauwörth, 35 Kilometer
Die zweite Etappe des Donauradweges von Ulm nach
Passau ist mit 35 Kilometern wesentlich kürzer als der vorhergehende
Tagesabschnitt und führt vom schönen Dillingen in Schwaben nach Donauwörth.
Wer am Vortag noch nicht genug von Dillingen bekommen
hat, kann den Tag zunächst mit einem kleinen Spaziergang in der Altstadt
beginnen und die berühmte Königstraße mit ihren einmaligen historischen
Häuserfassaden entlang schlendern. Der eigentliche Weg führt dann von
Dillingen zunächst vier Kilometer weit zum Dillinger Ortsteil Steinheim und
von dort weitere zwei Kilometer nach Höchstädt, einer Gemeinde mit rund 6500
Einwohnern im Landkreis Dillingen. Hier kann man eine erste Pause einlegen
und das sagenhafte Höchstädter Schloss von 1603 bewundern, das zu den
wertvollsten Bauten der Spätrenaissance gehört. Wunderschön ist außerdem die
gotische Pfarrkirche Maria Himmelfahrt, die trotz ihres Errichtungsdatums
eine barocke Innenausstattung aufzuweisen hat.
Entlang der Donau führt der Weg dann neun Kilometer
weit nach Gremheim durch die bezaubernden Landschaften Schwabens und weitere
zwölf Kilometer nach Rettingen, einem kleinen Ortsteil der Gemeinde
Tapfheim. Das typische Straßendorf blickt auf eine alte Geschichte zurück,
die bis ins 8. Jahrhundert zurückreicht und deren Spuren man bis heute an
den Fassaden einige malerischer Gebäude im Ort erkennen kann.
Bis zum Etappenziel in Donauwörth sind es nun nur noch
acht Kilometer. Ehe man die Große Kreisstadt an den Mündungen von Wörnitz,
Zusam, Kessel und Schmutter in die Donau jedoch erreicht, kommt man zunächst
noch durch den netten Ortsteil Zusum. In Donauwörth selbst kann man vor dem
Abendessen noch gemütlich die wichtigsten Gebäude der Stadt besichtigen oder
sich den Kreuzweg am Kalvarienberg ansehen. Wunderschön sind auf jeden Fall
das Deutschordenshaus von 1774, das heute eine sehenswerte Galerie
beherbergt, das uralte Rathaus, das bereits 750. Geburtstag feiern konnte,
das Riedertor, letztes erhaltenes Ausfalltor der Stadt und natürlich das
Münster Zu unserer lieben Frau, dessen Bau bereits 1444 begann und in
welchem man die fantastische mehr als 600 Jahre alte und 30 Zentner schwere
Marienglocke sowie verschiedene bemerkenswerte Kunstobjekte bewundern kann.
Ehe man in einer der vielen komfortablen Herbergen
unterkommt kann man außerdem noch beim weltbekannten Puppenhersteller Käthe
Kruse vorbeischauen, der in Donauwörth ansässig ist und heute von einem Sohn
von Käthe Kruse geleitet wird.
Die Fortsetzung des Donauradweges flussabwärts am Altmühltal
finden Sie
hier