In München hat der Pferderennsport
eine lange Tradition. Als Synonym dafür stehen die Galopprennbahn Riem und
die Trabrennbahn Daglfing, wo bis heute Rennen von internationalem Rang
ausgetragen werden.
Die Galopprennbahn Riem
Eine der bedeutendsten Galopprennbahnen Deutschlands befindet sich im
Münchener Stadtteil Riem hinter der Friedenheimer Brücke. Seit 1865 wurden
vom Münchener Rennverein Galopprennen organisiert, die zunächst noch auf
der Theresienwiese stattfanden. 1897 wurde dann die Galopprennbahn Riem
eingeweiht, die bis heute die einzige reine Galoppbahn ganz Bayerns und
das zweitgrößte Trainingsquartier in Deutschland ist. Zurzeit werden ca.
300 Pferde auf der Trainingsbahn des Rennvereins betreut. Der Umfang der
Galopprennbahn beträgt 1.860 Meter, während die Rennstrecken auf der
Gerade 1.000 Meter und beim Flachrennen 2.800 Meter lang sind. Die
Rennsaison der Galopprennbahn Riem erstreckt sich von April bis November
und umfasst zwischen 15 und 20 Renntage.
Als renommiertestes Rennen kann
der alljährlich ausgetragene Große Dallmayrpreis gelten.
Es handelt sich
um ein bayerisches Zuchtrennen für dreijährige und ältere Pferde über eine
Distanz von 2.000 Metern. Das Starterfeld ist jedes Jahr mit
internationalen Spitzengaloppern besetzt. In der Frühjahrssaison findet
der „Bavarian Classic“ statt, der früher als Großer Hertiepreis bekannt
war. Das Rennen „Bavarian Classic“ gilt als Aufgalopp für die großen
Rennen, weil der Sieger und die Bestplatzierten als Favoriten für das
Bayerische Zuchtrennen und das Deutsche Derby in Hamburg gelten. Seit den
1980er Jahren sind beim „Bavarian Classic“ immer wieder erfolgreiche
Galopper entdeckt worden, wie unter anderem Acatenango, Samum oder Monsun.
Auf der Galopprennbahn in Riem findet des Weiteren jeden Herbst das
Nereide-Rennen statt. Es wird zur Erinnerung an einen der erfolgreichsten
deutschen Galopper aller Zeiten ausgetragen und wurde nach der Schließung
der Gelsenkirchener Rennbahn nach München verlegt.
Die Trabrennbahn Daglfing
Neben der Galopprennbahn Riem ist der Münchener Pferdesport vor allem von
der Trabrennbahn in Daglfing geprägt. 1902 wurde das Sportgelände in
Daglfing vom Münchener Zuchtverein erworben und in eine Trabrennbahn
umgewandelt.
Seitdem finden in Daglfing regelmäßig Rennen von regionaler,
nationaler und internationaler Bedeutung statt. Die Rennbahn besteht aus
drei ovalen Bahnen, wobei die äußere Rennbahn eine Gesamtlänge von 1.000
Metern misst. Die 800 Meter lange mittlere Bahn dient als Trainingsstrecke
und die 600 Meter lange Innenbahn ist als Langsamfahrbahn vorgesehen. An
der Rennstrecke stehen zwei komfortable Tribünenhäuser, die über 450 bzw.
660 Sitzplätze sowie Wetthallen und Restaurantbetriebe verfügen. Daglfing
ist eine traditionsreiche Trabrennbahn, auf der schon seit 1906 Wetten
angenommen werden dürfen. Natürlich ist das auch heutzutage noch Thema;
weitere Informationen dazu gibt es
hier.
In den 1920er Jahren wurden in Daglfing auch
Autorennen, Windhundrennen und Motorradrennen ausgetragen. In den 1930er
Jahren wurde Daglfing wieder für den Pferdesport reserviert, und die Bahn
und die dazugehörige Infrastruktur wurden ausgebaut. Nachdem der
Trabrennsport in Daglfing zwischen den 50er und 70er Jahren einen erneuten
Boom erlebte, geriet er in der Folgezeit in die Krise. Inzwischen wird ein
Umzug des Rennbetriebs nach Maisach erwogen.