Sehenswürdigkeiten
in Nürnberg: Das Heilig-Geist-Spital
Auf
dem Weg von der Lorenzkirche hinunter zum Hauptmarkt überquert man
die Pegnitz. Blickt man nach rechts, wird man von einem der meist
fotografierten Ensembles überrascht. Das Heilig-Geist-Spital steht
wie auf Stelzen über einem Flussarm. Bereits im 14. Jahrhundert
wurde das Spital errichtet und wurde zur größten städtischen
Einrichtung für die Pflege und Fürsorge von Alten, Kranken und
Armen. Konrad Groß, einer der damals reichsten Bürger Nürnbergs
stiftete das Spital, das in der Geschichte der Gesundheitsfürsorge
in Nürnberg eine große Rolle spielen sollte.
Das Heilig-Geist-Spital
wurde zum Vorreiter der heutigen Alten- und Pflegeheime, und ein
solches ist auch heute noch in den historischen Räumen in Betrieb.
Das Grabmal des Stifters ist in der Eingangshalle zu sehen. Im Laufe
der Zeit waren noch viele Stiftungen willkommen, um den Betrieb
finanzieren zu können. So wurde auch in den ersten Jahren des 15.
Jahrhunderts eine weitere Stiftung dazu verwendet, die Armen und
Kranken der Einrichtung täglich mit stärkendem Wein zu versorgen.
Diese Tradition hat das alteingesessene Lokal in den Räumen des
Heilig-Geist-Spitals aufgenommen und bietet auf der fränkisch
gutbürgerlichen Speisekarte den Heilig-Geist-Vortrunk an.
In den Jahren 1424 bis 1796 hatte das Heilig-Geist-Spital noch eine
andere wichtige Funktion: die Reichskleinodien, der wertvolle
Reichsschatz, wurde darin verwahrt.
In der Endphase des zweiten Weltkrieges wurde die Altstadt von
Nürnberg nahezu vollständig zerstört, auch das Heilig-Geist-Spital
musste großen Schaden hinnehmen. Die Aufbauarbeiten begannen 1950
und endeten in einer beinahe vollständigen Rekonstruktion. Lediglich
die ehedem vorhandene Kapelle konnte nicht mehr aufgebaut werden.