Ein
Planetarium veranschaulicht die scheinbaren Bewegungen von
Himmelskörpern. Bilder von Planeten, Sonne, Mond und Sternen werden
hierbei auf der Innenfläche einer halbkugelförmigen Kuppel mit einem
speziellen Projektor erzeugt. Bei diesen so genannten
Projektionsplanetarien stellt die Kuppel für den Betrachter im
Innenraum das Himmelsgewölbe dar. Das erste Projektionsplanetarium
wurde von dem Physiker Walther Bauersfeld im Jahr 1919 im Auftrag
von Carl Zeiss Jena gebaut. Hiermit ist es möglich, die Bewegungen
von Himmelskörpern zu einer beliebigen Zeit und für einen beliebigen
geographischen Ort darzustellen.
Häufig werden Planetarien mit Sternwarten gleichgesetzt. Im
Gegensatz zu der Erzeugung eines simulierten Sternenhimmels im
Planetarium können in einer Sternwarte reale Himmelsobjekte
beobachtet werden.
Weltweit gibt es über 3200 Projektionsplanetarien, wobei eine große
Anzahl dieser Einrichtungen nicht erfasst wird, da sie zum Beispiel
nur für Schulzwecke genutzt wird.
In Deutschland steht eines der größten Planetarien Europas mit einem
Kuppeldurchmesser von über 23 m in Jena.
Die größten und modernsten Gebäude dieser Art findet man jedoch in
Japan und Australien.
In vielen Planetarien werden regelmäßig Veranstaltungen
durchgeführt, um Interessierten astronomische Sachverhalte
anschaulich zu erläutern. Auch speziell für Kinder finden schon
solche Vorträge in Bezug auf bestimmte Themen statt.
Ein Handplanetarium dient dem Suchen bestimmter Himmelsobjekte am
realen Himmel. Dieser kleine Computer ortet mit Hilfe von Empfänger,
Sensor und Visier Sterne und Planeten, identifiziert diese und gibt
zusätzliche audiovisuelle Informationen über Kopfhörer und Display.
Die neuste Entwicklung stellen mobile Planetarien dar. Sie wurden
von japanischen Planetarienbauern entwickelt und werden auf großen
Events eingesetzt.
Zu den vielseitigsten Planetarien in Deutschland
zählt das Nicolaus-Copernicus-Planetarium in Nürnberg. Hier können
Kindergartengruppen, Schulklassen, Familien und astronomisch
Interessierte verschiedenste Veranstaltungen mit Themen, die sich
mit dem Sternenhimmel und dem Lauf der Planeten beschäftigen,
besuchen. Dabei verstehen sich die Planetariumsbetreiber nicht nur
als Vermittler von astronomischem Wissen, sondern als
fächerübergreifende Bildungseinrichtung für jedermann.
Die Veranstaltungen werden unterhaltsam und anschaulich gestaltet -
unterstützt durch moderne und komplexe Technik wie zum Beispiel
zahlreiche Dia- und Effektprojektoren, die in ihrem multimedialen
Zusammenspiel einen realen Eindruck der Ereignisse ermöglichen.
Allein schon die 18 m große Kuppel, die bis zum Boden reicht und
daher die bis zu 230 Betrachter mitten in den Sternenhimmel
hineinversetzt, sorgt für ein unvergessliches Erlebnis.
Nicolaus-Copernicus-Planetarium
Am Plärrer 41
90429 Nürnberg