Rund 50 Kilometer südwestlich des Münchener
Stadtzentrums liegen im Landkreis Weilheim-Schongau bei Iffeldorf
die Osterseen. Es handelt sich um eine oberbayerische Seengruppe
nahe des Starnberger Sees. Während die nördlichen Osterseen zur
Gemeinde Seeshaupt gehören, liegen die mittleren und südlichen
Osterseen auf dem Gebiet der Gemeinde Iffeldorf. Die Seenkette
besteht aus 20 einzelnen Gewässern mit einer Gesamtfläche von 225
Hektar und einer Tiefe von bis zu neun Metern. Wer unberührte Natur
auf Wanderungen oder Radtouren erleben will, sollte unbedingt einen
Abstecher zu den Osterseen machen. Es gibt aber auch vier kleinere
Badestellen für das Badevergnügen im Sommer.
Das Naturschutzgebiet Osterseen
Die Osterseen befinden sich auf dem Gelände eines 1981
eingerichteten Naturschutzgebiets. Auf einer Fläche von über 1.000
Hektar erstrecken sich neben den Osterseen auch schützenswerte
Mischwälder, Nieder-, Zwischen- und Hochmoore. Hinzu kommen
schilfbewachsene Uferregionen, Wiesen und Verlandungsgebiete. Das
Naturschutzgebiet Osterseen zeichnet sich durch einen
außerordentlichen Reichtum der Flora und Fauna aus. Nicht umsonst
erhielten die Osterseen 2006 die Auszeichnung als Bayerns schönstes
Geotop. Besonders bedeutsam sind die Osterseen und das Gebiet um den
Frechensee als Vogelschutzgebiet. Landschaftlich dominieren Moor-
und Bruchwälder sowie Moore und nährstoffreiche Seen. Ähnlich wie
die Seeoner Seen und die Eggstätt-Hemhofer Seenplatte ist das
Ostseengebiet eine Eiszerfallslandschaft, die im Gefolge der letzten Eiszeit
entstanden ist. Somit zählt das Naturschutzgebiet Osterseen zu den schönsten
Landschaften im bayerischen Alpenvorland.
Dies
spiegelt sich unter anderem auch in der Kunst. Vom Ostersee wurden
in den letzten Jahrhunderten unzählige Zeichnungen und Ölgemälde
angefertigt. Besonders bekannt sind die Bilder des Malers Georg Schrimpf aus den 1930er Jahren. Die malerische und unberührte
Landschaft der Osterseen ist in letzter Zeit zunehmend als
Ausflugsziel entdeckt worden. Gut ausgebaute Rad- und Wanderwege
führen durch das Naturschutzgebiet Ostsee und machen es möglich, die
einzigartige Moor- und Seenlandschaft kennenzulernen.
Die Osterseen als Naherholungsgebiet
Einen ausgeprägten Freizeit- und Badetourismus wie am Starnberger
See gibt es an den Osterseen nicht. Die Osterseen, die auch als
„Tränen“ des Starnberger Sees bezeichnet werden, ziehen dennoch
immer mehr Besucher aus dem Münchener Umland in ihren Bann.
Faszinierend ist besonders die vom Würmtal-Gletscher geprägte
Landschaft. Es lohnt sich, die urige Vegetation bestehend aus
dunklen Wäldern, Mooren und kleinen Seen kennenzulernen. Viele
kleine Hügel erlauben einen herrlichen Ausblick auf die bayerischen
Alpen. Die drei größten und bekanntesten Osterseen sind der Forchsee,
der Frechensee und der Große Ostersee, der eine Fläche von 117
Hektar umfasst und bis zu 30 Metern tief ist. Es lohnt sich, aber
auch die kleineren Seen zu entdecken, wie zum Beispiel den Waschsee,
den Sengsee, den Schilfhüttensee, den Herrensee, den Eishaussee, den
Ameisensee, den Stechsee oder den Bräuhaussee. Gerade hier findet
man einzigartige Biotope und urzeitliche Landschaften von
einzigartiger Schönheit.
Bademöglichkeiten an den Osterseen
An den Osterseen wurden zwei Badestellen eingerichtet, eine am
Ostufer des Breienauersees und eine am Ostufer des Großen Ostersees.
In Staltach gibt es zwei Parkplätze, von denen aus die Badestellen
nach einem fünfminütigem Fußmarsch zu erreichen sind. Eine
Liegewiese und ein FKK-Bereich sind vorhanden. Am Ost- und Südufer
des Fohnsees gibt es zwei weitere Badestellen, von denen eine zum
FKK-Baden reserviert ist. Das Grillen und das Mitführen von
Haustieren sind im Naturschutzgebiet Osterseen verboten.