Urlaub im Schwarzwald

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Wandern im Schwarzwald: Querweg Freiburg - Bodensee

Der längste der vom Schwarzwaldverein betreuten und gepflegten Querwege durch den Schwarzwald ist der Querweg Freiburg-Bodensee, der über 180 Kilometer in West-Ost-Richtung von Freiburg nach Konstanz führt. Seine sieben Etappen, die zwischen 33 und 18 Kilometern lang sind, existieren bereits seit 1934 und verlaufen rechts des Höllentals nach Hinterzarten, vorüber am Titisee auf den Hochfirst und hinunter in die Wutachschlucht, die der gesamten Länge nach durchwandert wird. Über die Gemeinde Blumberg und den Buchberg erreicht man anschließend Engen und anschließend Singen, bis man durch den bewaldeten Bodanrück schließlich in Konstanz anlangt. Das Wegzeichen des Querweges Freiburg-Bodensee ist eine weiß-rote, vertikal geteilte Raute auf gelbem Grund.

Gleich am ersten Tag steht die mit 33 Kilometern längste Etappe des Querweges Freiburg-Bodensee auf dem Programm. Aufgrund der insgesamt zu überwindenden 1140 Höhenmeter ist gute Kondition gefordert und als Gehzeit ist mit etwa neun Stunden zu rechnen.

Aufgrund der Länge des Tagesabschnittes sollte man sich das wunderbare Freiburg im Breisgau nach Möglichkeit schon am Vortag angesehen haben und am ersten Tag des Querweges nach dem Frühstück zeitig aufbrechen. Zu Beginn führt der Weg aus Freiburg hinaus und zwölf Kilometer weit ins etwa 100 Meter höher gelegene Stegen, einer kleine Gemeinde im oberen Dreisamtal. Einen Kilometer weiter erreicht man Oberbirken, wo ein kräftiger Anstieg einsetzt. Auf den nächsten fünf Kilometern überwindet man weitere 100 Höhenmeter und erreicht Buchenbach.

Nun steht man vor dem schwersten Anstieg des Tages, der fünf Kilometer weit zum Nessellachen hinaufführt. Auf 950 Metern angekommen hat man so über 500 Höhenmeter überwunden und sich eine kleine Pause verdient. Die folgenden acht Kilometer verlaufen leicht wellig aber in recht konstanter Höhenlage in die Mittlere Ravennaschlucht, von der aus es nur noch zwei Kilometer bis zum Tagesziel Hinterzarten sind.

In der berühmten Gemeinde mit der Adlerschanze und einer kleinen Kirche mit einem malerischen Zwiebeldach findet man exzellente Gastwirtschaften, die nach dem langen Tag mit köstlichem Essen locken. Außerdem findet man hier eine komfortable Unterkunft für die erste Nacht.

Auch die zweite Etappe des Querweges Freiburg-Bodensee hat es mit ihren 28 Kilometern in sich. Von Hinterzarten führt sie zum höchsten Punkt der Fernwanderung, auf den knapp 1´200 Meter hohen Hochfirst, und von dort in Zentrum der Wutachschlucht, zur Schattenmühle. Der Schwarzwaldverein gibt für diesen Tagesabschnitt eine Gehzeit von 7,5 Stunden an, weshalb man nicht zu spät aufbrechen sollte.

Von Hinterzarten auf 893 beweget man sich die ersten sieben Kilometer leicht bergab zum berühmten 1,3 Quadratkilometer großen Titisee, der zu einem kleinen Badevergnügen einlädt. Hinter dem See überwindet man auf den folgenden zwei Kilometern bereits 170 Höhenmeter bis nach Saig und von dort weitere 200 Höhenmeter bis zum 1,5 Kilometer entfernten Gipfel des 1´190 Meter hohen Hochfirst. Von dem Berg, auf dem sich auch eine Skisprungschanze befindet, bietet sich ein fantastischer Blick auf den Titisee und auf weite Teile des Schwarzwaldes.

Anschließend geht es bisweilen recht steil hinunter ins 6,5 Kilometer entfernte Kappel, das etwa 300 Meter niedriger liegt als der Hochfirst-Gipfel. Der kleine Ort stellt den Eingang in die Wutachschlucht dar und wird im Osten verlassen.

Auf den letzten elf Kilometern des Tages bewegt man sich nun durch die atemberaubende Schlucht der Wutach und erreicht schließlich die Schattenmühle, eine ehemalige Wassermühle zwischen Göschweiler und Bonndorf, die das Zentrum der Schlucht darstellt. Hier bekommt man neben einem exzellenten Abendessen ein bequemes Nachtquartier und trifft höchstwahrscheinlich auf andere Schwarzwald-Wanderer, mit denen man nach dem langen Tag auf den Beinen einen netten Abend verbringen kann.

Die dritte Etappe des Querweges Freiburg-Bodensee ist um einiges kürzer als der zweite Tagesabschnitt. Da auch wesentlich weniger Höhenmeter zu überwinden sind, benötigt man für die insgesamt 21 Kilometer etwa sechs Stunden.

Nach einem guten Frühstück in der Schattenmühle führt der Weg an diesem Tag zunächst 18 Kilometer weit durch das Wutachtal, wobei der Weg stetig bergab führt, bis man schließlich den Blumberger Ortsteil Achdorf erreicht, der rund 350 Meter tiefer liegt als die Schattenmühle. Achdorf ist die einzige dauerhafte Besiedlung im 30 Kilometer langen Wutachtal und befindet sich am sogenannten Wutachknie. Bis zum Etappenziel sind es nun nur noch drei Kilometer, auf denen es aber rund 150 Höhenmeter zu überwinden gibt.

 Schließlich erreicht man die kleine Gemeinde Blumberg, die über einen schönen Ortskern verfügt und komfortable Nachtquartiere zu bieten hat.

Die vierte Etappe des Querweges Freiburg-Bodensee ist mit 29 Kilometern die zweitlängste und führt von der Kleinstadt Blumenberg hinaus aus dem Wutachtal und nach Engen, einer Gemeinde im Hegau im Landkreis Konstanz. Als  Gehzeit gibt der Schwarzwaldverein etwa sieben Stunden an.

Nach einem guten Frühstück sollte man möglichst früh aufbrechen, um nicht erst Nachts am Etappenziel anzukommen. Hinter Blumberg verlässt man das Wutachtal und bewegt sich auf den ersten neun Kilometern etwa 130 Höhenmeter hinauf nach Randen, das zu Blumberg gehört. Fünf Kilometer weiter erreicht man mit Riedöschingen einen zweiten Blumberger Ortsteil, der auf 714 Metern liegt.

Die letzten 15,0 Kilometer des Tages führen durch streckenweise völlig unberührte Landschaften und man kann die ganze Schönheit des Schwarzwaldes genießen, die frische Luft atmen und der Natur zusehen. Das Etappenziel Engen liegt knapp 200 Meter tiefer als Riedöschingen im Landkreis Koblenz. In der Kleinstadt kann man die sorgfältig renovierte Altstadt besichtigen und die ursprünglich spätromanische Stadtkirche Mariä Himmelfahrt bewundern, die später gotisiert und barockisiert wurde. In Engen finden sich außerdem wunderschöne Fachwerkhäuser.

Etwas kürzer als der Tagesabschnitt vom Vortag präsentiert sich die fünfte Etappe des Querweges Freiburg-Bodensee, die von der Kleinstadt Engen über 26 Kilometer nach Singen am Westrand des Hegaus führt. An diesem Tag sollte man mit etwa 6,5 Stunden Gehzeit rechnen.

Der Weg führt aus Engen hinaus und zunächst sieben Kilometer leicht bergab nach Welschingen, das auf 481 Metern liegt. Auf den anschließenden drei Kilometern gilt es etwa 80 Höhenmeter zu überwinden, bis man im Hilzlinger Ortsteil Weiterdingen angelangt ist. Nun folgt ein zwei Kilometer langer, bisweilen recht steiler Anstieg zur Hohenstoffeln-Hütte, die auf 740 Metern liegt und zu einer ausgedehnten Pause einlädt.

Vom höchsten Punkt des Tages führt der Weg dann zwei Kilometer weit etwa 210 Höhenmeter hinunter zur Lochmühle, bis man bei Gesamtkilometer 18,0 den 664 Meter hohen Vulkankegel des Mägdebergs erreicht, auf dem man die rund 800 Jahre alte Burg Mägdeberg bewundern kann. Von der heute verwilderten Burgruine aus bietet sich ein wundervoller Blick in das umliegende Tal und auf die beiden nahen Burgen Hohenkrähen und Hohenhewen.

Rund 3,5 Kilometer weiter erreicht man einen weiteren Vulkankegel des Hegaus, den Hohentwiel, der ebenfalls mit einer ansprechenden Burgruine aufwarten kann. Zum Etappenziel nach Singen sind es nun nur noch 4,5 Kilometer, auf denen es allerdings mehr als 250 Meter hinunter geht.

Die zweitgrößte Stadt im Landkreis Koblenz bietet am Abend des fünften Tages jede Menge Zerstreuung und so kann man sich aussuchen, ob man eine der vielen Bars und Kneipen aufsucht, ein gutes Essen zu sich nimmt, sich gleich eine Unterkunft für die Nacht sucht oder noch durch die schöne Innenstadt spaziert und die vielen imposanten Bauwerke wie die katholische Hauptkirche St. Peter und Paul, die evangelische Lutherkirche, das majestätische Schloss oder das klassizistisch-moderne Rathaus mit seinen einmaligen Aluminiumfenstern besichtigt.

Die sechste und vorletzte Etappe des Querweges Freiburg-Bodensee führt über 24 Kilometer vom schönen Singen direkt nach Langenrain, einem Ortsteil von Allensbach am Bodensee. Als Gehzeit gibt der Schwarzwaldverein etwa 24 Kilometer an.

Nach einem guten Frühstück in Singen und eventuell noch einem kleinen Spaziergang durch die historische Altstadt begibt man sich auf direktem Weg nach Langenrain. Die 24 Kilometer dorthin führen insgesamt etwa 100 Höhenmeter hinauf und verlaufen nur leicht wellig. Am sechsten Tag stehen besondere Naturerlebnisse auf dem Programm, oft ist man auf recht einsamen Pfaden unterwegs.

Im Allensbacher Ortsteil Langenrain angekommen, kann man sich noch ein wenig Zeit nehmen um das liebevoll gestaltete Heimatmuseum zu besuchen oder interessante Bauwerke wie die barocke Nikolauskirche mit ihrem charakteristischen Zwiebelturm, die moderne evangelische Gnadenkirche oder das 1648 erbaute Barockschloss im Ortsteil Freudental zu bewundern.

Der siebte und letzte Tagesabschnitt des Querweges Freiburg-Bodensee ist mit 18 Kilometern der kürzeste und nimmt mit etwa 4,5 Stunden auch die wenigste Zeit in Anspruch. Vom Allensbacher Ortsteil Langenrain führt er auf direktem Weg nach Konstanz.

Nach einem gemütlichen Frühstück kann man sich ohne Zeitdruck auf den Weg machen und von Langenrain am Bodensee entlang nach Konstanz aufbrechen. Auf den 18 Kilometern nach Konstanz geht es insgesamt 130 Meter nach unten und man findet das Etappenziel schließlich auf 404 Metern vor.

Nach dem relativ kurzen Marsch kann man sich dann den vielen fantastischen Sehenswürdigkeiten von Konstanz zuwenden. Am Hafen findet man die Statue der Imperia, das Wahrzeichen der Stadt. Unbedingt besichtigen sollte man auch das Konstanzer Münster, das auf das Jahr 590 zurückgeht – aber auch die vielen anderen Kirchen und Klöster sind architektonische Meisterwerke, die man gesehen haben sollte. Insgesamt sticht Konstanz unter vielen anderen Städte hervor, da es die verschiedenen Architekturstile der Antike, des Mittelalters sowie von Barock, Klassizismus, Historismus, Jugendstil und sogar Moderne in einmaliger Harmonie zusammenführt und nebeneinanderstellt.

Zum Anschluss am Bodensee