Ganz
oben im Norden, zwischen Fichtelgebirge und Thüringer Wald, setzt sich
Franken seine „grüne Krone“ auf, den Frankenwald; dieser trägt seinen Namen
zurecht, denn nahezu die Hälfte des Frankenwaldes ist trotz intensiver
Holzwirtschaft von dunkelgrünen Laub- und Nadelwäldern bedeckt. Bei einer
Fahrt über die kurvenreiche Frankenwald-Hochstraße zwischen Lauenstein,
Kronach und Bad Steben lernt man die prägenden Elemente der Landschaft am
besten kennen; es sind zum einen die ausgedehnten, bewaldeten Berghänge mit
den gerodeten Hochflächen und zum anderen die romantischen Wiesentäler, denn
der Frankenwald ist eine Region der Täler (z.B. Loquitztal, Höllental,
Rodachtal, Steinachtal) und nicht der Berge (Döbraberg, 794 m üNN).
Das Zusammenspiel der Landschaften ist wie geschaffen für abwechslungsreiche
Wanderungen und Radtouren, und davon hat der Frankenwald sehr viel zu
bieten. Auf den Wanderer warten rund 3.500 km markierter Wege, u.a. Etappen
des Frankenweges, des Fränkischen Gebirgsweges und des Rennsteigs oder der
sehr beliebte Mühlenweg und die Wege des Höllentales. Auch die Radfahrer
finden hier ein wahres Paradies vor; insgesamt 38 Rundtouren aller
Schwierigkeitsgrade führen durch die Region (z.B. Tettauradweg, Rund um die
Ködeltalsperre), eine Herausforderung für die Mountainbiker sind die 7
ausgeschilderten Frankenwald-Touren mit 300 km Länge und 8.000 Höhenmetern.
Bei einer Fahrt durch den Frankenwald trifft man immer wieder steinerne
Zeugen aus der rauen und kriegerischen Vergangenheit wie die Festung
Rosenberg in Kronach, das Wasserschloss Mitwitz (13. Jahrhundert) oder die
Burg Lauenstein aus dem 12. Jahrhundert.
Sie alle tragen das typische „blaue Gold“ des Frankenwaldes, den Schiefer;
in vielen Steinbrüchen wurde das Gestein abgebaut und zu Dachplatten, Tafeln
und Griffeln verarbeitet, heute gibt es nur noch das Schiefermuseum in
Ludwigsstadt.
Eine andere Tradition
im Frankenwald ist noch lebendig, das Flößen. Über Rodach, Main und Rhein
gelangten die fränkischen Baumstämme bis nach Holland, wie die Ausstellung
im Flößermuseum in Unterrodach zeigt; nasse Füße gibt es bei einer Floßfahrt
auf der Rodach zwar immer noch, aber es ist wesentlich lustiger als früher.