Aktivurlaub in Franken – ins Land der
Franken fahren
Das Frankenland ist ein Paradies für Wanderer, denn durch die fränkischen
Regionen führen insgesamt rund 40.000 km markierte Wanderwege mit sehr
unterschiedlichen Anforderungen, Erlebnissen und Informationen. Wer ganz
Franken von Nord nach Süd durchqueren will, kann auf dem Frankenweg oder dem
Fränkischen Gebirgsweg alle fränkischen Landschaften und Eigenheiten
kennenlernen; regionale Wanderwege sind meist Themenwege wie der
Rotwein-Wanderweg in Mainfranken, der Quellenweg im Fichtelgebirge oder der
Planetenweg bei Coburg.
Die Fränkische Schweiz hat eine sehr lange Wandertradition, die im Jahr 1793
von den beiden Erlanger Studenten Tieck und Wackenroder mit der Wanderung
durch das „Muggendorfer Gebürg“ begründet wurde; auf ihren Spuren kann man
heute ebenfalls wunderschöne Wandertage erleben. Eine ca. 17 km lange
Rundwanderung (Dauer 5-6 Stunden) führt durch Wälder und Wiesen auf beiden
Seiten des Wiesenttales rund um den Luftkurort Muggendorf; die Strecke
berührt zahlreiche Aussichtspunkte, wobei insgesamt 600 Höhenmeter zu
bewältigen sind. Startpunkt der Tour ist die Kirche in Muggendorf, die
Markierung „gelber Ring“ weist den Weg durch Laub- und Mischwälder zur
Felsformation Quackenschloss und weiter zum Adlerstein, mit 531 m üNN einer
der höchsten Aussichtspunkte der Fränkischen Schweiz. Ab Engelhardsberg
führt die Markierung „roter Strich“ auf aussichtsreichen Wegen zum Höhendorf
Moritz, von hier geht es mit der Beschilderung „rot-weiß“ hinunter ins Tal
zur Sachsenmühle. Auf der anderen Talseite folgt ein steiler Anstieg nach
Leutzdorf, wo die Markierungen „blau-weiß“ und „blaue Raute“ den Weg nach
Burggaillenreuth und weiter zu den Felsen des Druidenhains weisen.
Nach der
Besichtigung von „Wächter“, „Opferstein“, „Taufstein“ oder „Mondkalender“
führen die Schilder „grünes Kreuz“ über die exponierte Felskanzel des
Frauensteins wieder zurück ins Tal nach Muggendorf.
Das Wanderparadies Franken hat auch ein Herz für Radfahrer, was der 600 km
lange Main-Radweg belegt, der den Fluss von der Quelle bis zur Mündung
begleitet; der Weg entlang der beiden großen Mainschleifen kann dabei durch
den Kahltal-Spessart-Radweg („Mainviereck“) und den Wern-Radweg
(„Maindreieck“) deutlich verkürzt werden. Ausgangspunkt für den
Kahltal-Spessart-Radweg (Länge 73 km) ist der tiefste Punkt Frankens (100 m
üNN) in Kahl am Main; die familienfreundliche Tour verläuft auf Rad- und
Wirtschaftswegen sowie über kleine Nebenstraßen, die Route ist durchgängig
mit grün-weißen Schildern (Specht und Fahrrad) und km-Angaben
gekennzeichnet. Eine Bahnlinie begleitet fast die gesamte Strecke, so dass
man im Notfall auf die Eisenbahn umsteigen kann. Der Radweg führt von Kahl
durch Weinberge und Obstwiesen über Alzenau, Mömbris und Schöllkrippen zur
Kahlquelle, wo nach der Hälfte der Tour der Waldspessart beginnt; vom
höchsten Punkt des Weges (503 m üNN) geht es vorbei an Heigenbrücken und
Partenstein hinunter nach Lohr am Main. Nur wenige Kilometer flussaufwärts
endet bei Wernfeld auch der Wern-Radweg, der hier nach 78 km sein Ziel
erreicht. Der Startpunkt liegt an der Wernquelle bei Pfersdorf (Landkreis
Schweinfurt); die Strecke ist durchgehend ausgeschildert und verläuft fast
ausschließlich auf asphaltierten oder geschotterten Rad- bzw.
Wirtschaftswegen. Die Radtour führt vorbei an zahlreichen Mühlen zunächst
nach Süden durch den malerischen Werngrund bis Werneck, wo der Flusslauf
nach Westen umbiegt. Die Route folgt nun den vielen Windungen der Wern bis
zur Streckenhälfte bei Arnstein, danach geht es an Weinbergen entlang durch
kleine Winzerdörfer bis Gössenheim mit der Burgruine Homburg; wenige
Kilometer weiter sind dann Wernfeld und der Main in Sicht – schöner
Abschluss einer Genießertour.
Wandern im Frankenwald:
Ob Brotzeitweg,
Burgenweg, Jungfer-Kättl-Weg oder Höllental-Weg – im Naturpark Frankenwald
jagt ein malerischer Wanderweg den nächsten. Und wenn man zur rechten Zeit
am rechten Ort ist, sprudelt beim Wandern sogar Bier im Brunnen anstelle von
Wasser.
Der Brotzeitweg – der
leckere Wanderweg
Was
wäre eine Wanderung ohne zünftige Brotzeit? Liebhaber der traditionellen
deftigen Zwischenmahlzeit sind auf dem Rundwanderweg mit Start- und Zielort
Selbitz genau richtig. Entlang der 16 Kilometer langen Strecken laden
Wirtshäuser, Landgasthöfe und Gaststätten ein, es sich gemütlich zu machen
und bei einer Brotzeit und Frankenwald-Bier zwischen den einzelnen Etappen
der Route zu verschnaufen. Der Weg führt über Stegwaldhaus, Dörnthal,
Wacholderbusch, Neuhaus und Rodesgrün. Es geht auf schmalen Pfaden und
Feldwegen über Streuobstwiesen, durch kleine Ortschaften und bewaldete
Hochplateaus. Wer sich dann zum Ende der etwa vierstündigen Wanderung mit
einem reichhaltigen Mahl belohnen will, findet in Selbitz Gelegenheit,
Frankenwälder Spezialitäten wie das Frankenwälder Zicklein, blaue Zipfel und
den original Frankenwälder Kloß mit Soß zu probieren.
Der Burgenweg – der
geschichtsträchtige Wanderweg
Auf
historischen Pfaden wandern Frankenwald-Besucher auf dem Burgenweg, der sie
auf eine Reise ins Mittelalter mitnimmt. Im nördlichen Abschnitt haben
Wanderer dabei die Wahl zwischen zwei verschiedenen Wegvarianten: Die
östliche Route über Lauenstein und Glosberg ist mit 76 Kilometern die
kürzere Variante, während die westliche Wegstrecke über Lauenstein und
Mitwitz nach Kulmbach mit 107 Kilometern ein Stück länger ist, dafür aber
auch mit zwei zusätzlichen sehenswerten Festungsanlagen aufwartet. Imposante
Burganlagen wie die Mantelburg in Lauenstein, das Wasserschloss in Mitwitz,
die Heunischenburg aus der vorchristlichen Urnenfelderzeit bei Gehülz und
zahlreiche altehrwürdige Kirchen laden auf der Strecke zum Verweilen ein.
Ein Highlight ist die Festung Rosenberg in Kronach, eine der größten und am
besten erhaltenen Festungsanlagen Deutschlands.
Der Jungfer-Kättl-Weg –
der wohl erotischste Wanderweg im Naturpark
Wer
sich auf den Jungfer-Kättl-Weg begibt, findet im Örtchen Weißenbrunn eine
oberfränkische Besonderheit, die vor allem Männerherzen höher schlagen
lässt. Dort sprudelt aus den Brüsten einer steinernen Brunnen-Schönheit nahe
der Kirche an Festtagen fränkisches Bier statt schnödem Wasser. Ob von der
barbusigen Jungfer, dem Gerstensaft oder einfach der Schönheit des
Frankenwalds berauscht, machen sich Wanderer auf den 12,6 Kilometer langen
Rundweg. Die abwechslungsreiche Strecke führt durch eine malerische
Landschaft, vorbei an Weilern, Höfen und Gütern über Fischbach und
Vogtendorf schließlich zurück nach Weißenbrunn.
Der Wanderweg durchs
Höllental - der wildromantische Weg
Durch imposante Fichtenwälder, tiefe Schluchten und am romantischen
Flüsschen Selbitz entlang sind im Höllental mehr als 30 Kilometer Wanderwege
markiert. Die beiden Aussichtspunkte „Wiedeturm“ und „König David“ laden
entlang der Strecke zu Pausen mit herrlichem Ausblick ein. Das Wahrzeichen
des Höllentals: der Hirschsprung, ein hölzerner springender Hirsch. Kaum
vorstellbar, dass der Ort mit dem geheimnisvollen Namen „Höllental“ nicht
immer ein beliebter Platz für Aktivurlauber war. Der Sage nach soll sich
hier ein mutiger Köhler bei Nacht mit dem Teufel angelegt haben.
Wutentbrannt stampfte der Herrscher der Unterwelt daraufhin mit seinem
Pferdefuß auf, so dass sich die Schlucht des Höllentals auftat.
Der Frankenwald ist
der nördlichste Naturpark Bayerns, der direkt an Thüringen grenzt und damit
an der ehemaligen innerdeutschen Grenze – heute das „Grüne Band“ – liegt. Er
bietet über 4.200 Kilometer markierter Wanderwege, ein dichtes Radwegenetz
für unterschiedliche Ansprüche sowie eine regionaltypische Küche und
zahlreiche kulturelle Highlights. So fühlen sich Familien, Gourmets und
sportliche Urlauber wohl. Besucher erreichen den Frankenwald mit dem Auto
über die A 9, A 70, A 72 oder A 73. Ebenso bietet sich eine Anreise in den
Frankenwald über die ICE-Bahnhöfe Lichtenfels und Saalfeld an. Weitere
Informationen sind beim Frankenwald Tourismus Service Center unter der
Telefonnummer 09261 6015-17 oder unter
www.frankenwald-tourismus.de erhältlich.