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Kösseine

KösseineDas Bergmassiv der Kösseine südlich von Wunsiedel gehört mit dem markanten Doppelgipfel zu den höchsten Erhebungen im Naturpark Fichtelgebirge. Die Felsformationen der Großen Kösseine erreichen eine Höhe von 939 m üNN, die Kleine Kösseine ist mit 922 m üNN nur unwesentlich niedriger.

Der gesamte Gipfelbereich mit weiten Blockhalden und dichten Wäldern bildet ein Naturschutzgebiet von rund 16 Hektar Fläche, die benachbarten Berge wie Haberstein, Mühlstein, Püttnersfels und Burgstein sind ebenfalls als Naturdenkmäler ausgewiesen; über die Gipfel der Kösseine verläuft auch die europäische Wasserscheide zwischen dem Schwarzen Meer und der Nordsee. Geologisch besonders interessant ist der europaweit einzigartige blaue Kösseine-Granit, der heute nur noch in einem Steinbruch gewonnen und zu Grabsteinen, Treppenstufen oder Bodenplatten verarbeitet wird.

Der Granitabbau rund um die Kösseine ist seit dem 15. Jahrhundert belegt und war früher ein bedeutender Wirtschaftszweig, der mittlerweile durch den Wandertourismus in Verbindung mit dem nahen Felsenlabyrinth der Luisenburg sehr gut ergänzt wird.

Der Name Kösseine wird abgeleitet von dem slawischen Wort Choezsin, das Ziegenberg bedeutet und auf eine sehr frühe Bewirtschaftung hinweist. Die erste urkundliche Erwähnung stammt aus dem Jahr 1283, als der bayerische Herzog Ludwig der Strenge die Gebiete um die Kösseine übernahm. Bereits im Mittelalter war das Granitmassiv für seine weite Aussicht bekannt, die Bayreuther Markgrafen nutzten seit dem 15. Jahrhundert die dichten Wälder als beliebtes Jagdrevier. Einer der bekanntesten Besucher auf den Gipfeln der Kösseine war Johann Wolfgang von Goethe, der sich 1785 und 1820 im Rahmen seiner naturwissenschaftlichen Forschungen im Fichtelgebirge aufhielt und hier auch mehrere Zeichnungen über die Granitverwitterung anfertigte. Am 17. Juni 1805 kam Friedrich Wilhelm III. mit seiner Frau Luise auf die Kösseine, um den Panoramablick von der Rhön über den Thüringer Wald und das Erzgebirge bis zum Bayerischen Wald zu genießen.

Durch diesen beeindruckenden Rundblick war die Kösseine schon im frühen 19. Jahrhundert ein beliebtes Ausflugsziel, weshalb 1805 ein erster einfacher Unterstand errichtet wurde, der 1833 zusätzlich ein Wetterdach erhielt. Im Jahr 1882 folgte eine Schutzhütte mit Beköstigung für die Wanderer, ein neu gemauertes Haus ersetzte dann im Mai 1903 diese ehemalige Hütte. Aufgrund der stetig steigenden Besucherzahlen wurde das Kösseinehaus in den folgenden Jahrzehnten durch den Fichtelgebirgsverein mit Anbauten, Terrasse und Biergarten immer wieder erweitert und laufend modernisiert. Der erste hölzerne Aussichtsturm aus dem Jahr 1852 bestand noch aus Fichtenstämmen der näheren Umgebung; das Bauwerk war jedoch 1923 in einem sehr schlechten Zustand, so dass im Sommer 1924 ein neuer Turm aus Granitquadern aufgebaut wurde. Zu diesem Aussichtspunkt führen 13 markierte Wanderwege mit Längen zwischen 5 und 9 km aus den umliegenden Ortschaften, die Kösseine ist aber auch Teil des Fränkischen Gebirgsweges; dadurch können Fernwanderer in einem ganz besonderen Haus übernachten – in dem höchsten bewohnten Punkt des Fichtelgebirges.

Bild: Ejbcommander at de.wikipedia

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