Das Fichtelgebirge ist durch seine markante
Hufeisenform auf Luftbildern und Landkarten sehr gut zu erkennen,
den nordöstlichen Eckpfeiler bildet der Große Kornberg und sein
dicht bewaldeter Höhenrücken. Der 827 m üNN hohe Gipfel stellt den
Hausberg von Schönwald dar, er ist mit dem ehemaligen
Aufklärungsturm der Bundeswehr ein guter Orientierungspunkt in der
Landschaft. Der Name Kornberg stammt wahrscheinlich von dem
mittelhochdeutschen Wort „kurn“ für Mühle, bis zum 14. Jahrhundert
gab es am Nordwesthang des Berges auch einen Ort mit dem Namen
Mühlhausen. Der Große Kornberg wird durch grob- und feinkörnigen
Granit aufgebaut, zahlreiche aufgelassene Steinbrüche belegen den
früheren Abbau der Gesteine. Im Gegensatz zu anderen Gipfeln im
Fichtelgebirge gibt es auf dem Großen Kornberg kein typisches
Blockmeer, das aus der Granitverwitterung entsteht; in den dichten
Wäldern sind jedoch viele steile Felstürme und andere sehenswerte
Gesteinsformationen entlang der Wanderwege anzutreffen.
Der Aussichtsturm auf dem Großen Kornberg weist eine bewegte
Vergangenheit mit mehreren Vorgängerbauten auf. Der erste Holzturm mit 70 Fuß
Höhe wurde 1849 errichtet und diente vorwiegend zur Landesvermessung; als er
baufällig wurde, entstand auf Initiative des Alpenvereins im Jahr 1885 ein 23 m
hoher Aussichtsturm, der ebenfalls aus Holz war. Der Bauplatz und das Material
waren eine Spende von Prinz Ernst von Schönburg-Waldenburg, weshalb das Gebäude
bis heute Schönburgwarte genannt wird.
Nachdem auch dieser Turm 1897 eingestürzt war, wurde am 24.
Juni 1900 ein Rundturm aus Stein eröffnet; aufgrund von Baumängeln und aus
Sicherheitsgründen musste er bereits 1938 wieder gesprengt werden.
Die feierliche Einweihung des neuen viereckigen Turmes mit 26 m Höhe
fand am 10. Oktober 1954 statt; auf die Aussichtsplattform führen 114 Stufen,
der Rundblick reicht über die Gipfel des Fichtelgebirges bis nach Sachsen und
Tschechien.
Im Winter stellt der Große Kornberg mit seinem Skizentrum ein beliebtes Ziel für
Wintersportler aus der Umgebung dar. Das Skigebiet umfasst einen großen Lift mit
zwei Abfahrten von insgesamt 700 m Länge, der kleine Lift am Übungshang ist
speziell für Kinder oder Anfänger gut geeignet; auf die Langläufer warten die
klassische Kornberg-Loipe (4,0 km) und die Kornberg-Ost-Loipe (4,2 km), die für
klassische Technik und Skating präpariert wird. Bei den Mountainbikern gilt die
5,3 km lange Auffahrt von Martinlamitz aus durch die Turmallee als große
Herausforderung, denn die Steigung mit maximal 13 % nimmt bis zum Gipfel immer
weiter zu. Zahlreiche Wanderwege durchziehen die Wälder am Kornberg; besonders
interessant ist der Nordweg mit der im 14. Jahrhundert zerstörten Burg
Hirschstein und der Felsformation Zigeunersteine, die beide im Dreißigjährigen
Krieg der Bevölkerung als Zufluchtsort dienten. Die Zigeunersteine sind ein
typisches Beispiel für Wollsackverwitterung im Granit, der größte Block wiegt
rund 250 Tonnen und ist trotzdem nicht sehr stabil, weshalb er einen eigenen
Namen bekam – der Wackelstein.