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Pompejanum Aschaffenburg

Pompejanum AschaffenburgIn der ersten Hälfte des 19. Jahrhunderts ging unter den Gebildeten Mitteleuropas eine Mode um: die romantische Begeisterung für die Antike. Berühmte Intellektuelle wie z.B. Lord Byron schwärmten für das antike Griechenland, und auch das "alte Rom" erfreute sich großer Beliebtheit. Dieser Mode verdankt die unterfränkische Stadt Aschaffenburg eine ihrer schönsten Sehenswürdigkeiten! Das Pompejanum ist ein der römischen Antike (möglichst) originalgetreu nachgebautes Wohnhaus. Das Bauwerk steht über dem Mainufer in einer Parkanlage.

Bauherr des Pompejanums war König Ludwig I. von Bayern (1786 - 1868). In seinem Auftrag schuf der Architekt Friedrich von Gärtner das Bauwerk, dessen Vorbild eine Villa in der antiken - bekanntlich durch Vulkanausbruch zerstörten - Stadt Pompeji war. Allerdings erfolgte die Nachbildung nicht "eins zu eins", sondern in freier Interpretation der antiken Architektur. König Ludwig mochte das Pompejanum sehr und hielt sich oft dort auf. Es war für ihn eine Art Erholungsort.

Der heutige Besucher ist beeindruckt von der reichen Ausschmückung der Innenräume: Die Wände sind bemalt, die Böden mit Mosaiken verziert. Im Erdgeschoss befinden sich Küche und Speiseräume sowie Gästezimmer, im ersten Stock die Schlafräume. Das Gebäude umschließt zwei Innenhöfe, ein typisch römisches "Atrium" mit einem Wasserbecken und einen zweiten Innenhof, der mit Pflanzen versehen ist. In originalen römischen Häusern war das Atrium nach oben offen, das Atrium des Pompejanums wurde dagegen verglast, als Schutz vor den hierzulande doch etwas häufigeren Niederschlägen.

Oben auf dem flachen Dach des Pompejanums treten die Besucher auf eine Aussichtsplattform hinaus, ein so genanntes "Belvedere" (das bedeutet wörtlich "Schönblick"!), und die Aussicht von hier über das Maintal ist wirklich faszinierend!

Über die Innenräume des Gebäudes verteilt sind einige echte römische Statuen aufgestellt, und der Besucher kann einige Vitrinen, gefüllt mit archäologischen Funden aus der Römerzeit, betrachten. Die Statuen und Funde sind Leihgaben aus der Landeshauptstadt, nämlich aus der Münchner Antikensammlung und der Glyptothek.

Die Parkanlage rund um das Pompejanum ist - noch nach der Idee des Königs Ludwig - mediterran gestaltet: Hier wachsen Feigenbäume und Agaven. Besonders im heißen Sommer bildet der Garten um das Pompejanum eine Oase der Ruhe. Unmittelbar unterhalb des Pompejanums erstreckt sich ein kleiner Weinberg bis zum Mainufer. Der Riesling, der in diesem Weinberg wächst, wird als "Pompejaner" in der Stadt Aschaffenburg besonders geschätzt und beispielsweise bei städtischen Feierlichkeiten ausgeschenkt!

Die Gartenanlage ist ganzjährig täglich bei freiem Eintritt zugänglich. Die Pforten des Pompejanums öffnen sich nur im Sommerhalbjahr für die Besucher. Zwischen Anfang April und Mitte Oktober ist es täglich außer montags geöffnet, und zwar jeweils von 9.00 Uhr bis 18.00 Uhr.

Pompejanum Aschaffenburg

© Bild Pompejanum oben: Ingo Heemeier  / pixelio.de

© Bild Pompejanum unten: Manfred  / pixelio.de

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