Das am Rande der gleichnamigen Stadt liegende
Schloss Schillingsfürst erhebt sich auf einem 545 Meter hohen
Bergsporn über dem mittelfränkischen Naturpark Frankenhöhe. Hier
befindet sich auch die Donau-Rhein-Wasserscheide. So fließt das
Wasser aus den westlichen Regenrinnen des Schlosses über das
Rhein-Main-System in Richtung Nordsee; der Regen, der sich dagegen
auf den östlichen Dachbereichen des Schlosses sammelt, wird über die
Donau ins Schwarze Meer abgeführt.
Der Name „Schillingsfürst“ leitet sich von dem markanten
Standort („First“ = „Fürst“) des Schlosses auf dem höchsten Punkt der
Frankenhöhe sowie vom Namen des Erbauers („Schilling“) der ersten hier
errichteten Burg ab. Die Herren von Schillingsfürst gehörten zum fränkischen
Uradel. Nach Aussterben der Schillingsfürster Linie übernahm um 1300 die
verwandte, ebenfalls zum Uradel gezählte Hohenlohe-Familie die Burg und das
dazu gehörige Dorf Frankenheim. Seitdem ist der wuchtige Bau Hauptsitz der
Grafen (seit 1744: Fürsten) von Hohenlohe-Schillingsfürst. Aus Frankenheim
entwickelte sich das heute 2800 Einwohner zählende, eng mit dem Schloss
verbundene Städtchen Schillingsfürst (Kreis Ansbach).
Burg Schillingsfürst wurde im Laufe der Geschichte mehrere Male als Folge
von Kriegswirren zerstört. Einige wenige Gebäudeteile stammen noch aus dem
Mittelalter. Zum größten Teil aber zeigt sich der als dreigeschossiges
Dreiflügelschloss mit einem nahezu quadratischen Grundriss vor allem im 18.
Jahrhundert ausgebaute Adelssitz in barocken Formgebungen.
Der bekannteste Bewohner von Schloss Schillingsfürst war Chlodwig Fürst zu
Hohenlohe-Schillingsfürst (1809 – 1901). Das Arbeitszimmer des einstigen
bayerischen Ministerpräsidenten (1866 – 1870) und deutschen Reichskanzlers
(1894 – 1900) kann besichtigt werden. Der während seiner Amtszeit wenig
glückhafte Kanzler fand seine letzte Ruhe im Schloss-Mausoleum. Zu dem für
die Öffentlichkeit als Museum zugänglichen Teil des imponierenden Schlosses
gehören unter anderem auch mehrere prachtvolle Salons und das historische
Speisezimmer der Fürstenfamilie.
Zum Schloss gehören auch der nach der Ehefrau des Reichskanzlers, Marie zu
Sayn-Wittgenstein, benannte Gutshof „Marienhof“ sowie der an den
Kanzlerbruder Kardinal Gustav Adolf Prinz zu Hohenlohe-Schillingsfürst
erinnernde „Kardinalsgarten“.
Ein besonderes Highlight des Schloss-Areals ist der Falkenhof. In diesem
Greifvogelzoo können nicht nur Falken, sondern auch Adler, Geier und Milane
in Volieren oder im freien Flug bewundert werden.
Öffnungszeiten: täglich 10.30 h bis 17 h (letzter Einlass 16 h), Mo (außer
feiertags)
geschlossen
Schlossführungen: 12 h, 14 h und 16 h sowie nach Vereinbarung (vier Personen
Mindestteilnehmerzahl)
Flugvorführungen auf dem Falkenhof: 11 h und 15 h (vier Personen
Mindestteilnehmerzahl)