Die Alte Mainbrücke in Würzburg
gilt zwar mit ihrer ersten Erwähnung im Jahr 1133 als älteste
Steinbrücke Deutschlands, doch das behaupten auch die Regensburger
über ihre Brücke! Und jeder hat seine Gründe: "Die Regensburger
Brücke wurde doch erst zwischen 1135 und 1145 erbaut", sagen die
Würzburger. "Aber sie steht noch im ursprünglichen Zustand," sagen
die Regensburger.
Die Würzburger Brücke wurde
tatsächlich im 14. Jahrhundert von Hochwasser zerstört und erst im
16. Jahrhundert wieder aufgebaut. Welche man auch immer als älteste
ansehen will, sie haben sich im Lauf der Jahrhunderte verändert.
In Würzburg standen noch bis ins 18. Jahrhundert Brückentore an den
Auffahrten und Häuschen über den Brückenpfeilern. In den Häusern wurde
allerlei Reisebedarf angeboten, schließlich kamen hier täglich Tausende von
Händlern, Pilgern und Kreuzfahrern über den Main. Wir wissen von
Hutmachern, Bäckern und Sattlern in diesen Fachwerkhäusern "auf der Bruckn".
Doch Fachwerk war der Barockzeit ein Graus. "Sieht ja aus wie auf dem Dorf!"
So hat der bischöfliche Rat den Stadtbaumeister Balthasar Neumann, der
nebenbei auch die Residenz und viele Kirchen errichtet hat, damit
beauftragt, die Eigentümer zu entschädigen und die Häuser durch
repräsentative Brückenfiguren ersetzen zu lassen.
Um 1730 wurden die rund 4 Meter hohen Sandsteinfiguren, die Heilige,
Bischöfe, Kaiser und Könige, darstellen, schließlich aufgestellt. Der
wichtigste ist der Stadtpatron, der hl. Kilian. Seinen Segen sollten Sie
sich unbedingt abholen. Und dann das Panorama genießen, das vom Käppele über
die Festung, den Steinberg und über die Altstadt reicht.