Nachdem Würzburg in der Reformation überwiegend protestantisch
geworden war, hatte Gegenreformator Julius Echter (Regierungszeit
1573-1617) seine Untertanen mit Zuckerbrot und Peitsche
rekatholisiert. Danach war die Bischofsstadt streng katholisch und
kein Evangelischer durfte hier wohnen. Doch mit dem Ende des alten
Reiches und der Säkularisation 1803 war das katholische Regiment zu
Ende. Die Wüzburger wurden zu ihrer Überraschung bayrisch und
erhielten die Religionsfreiheit. Zunächst bekamen die evangelischen
Christen frei gewordene Klosterkirchen zur Verfügung gestellt. Doch
1895 bauten sie sich schließlich selbst eine, St Johannis.
Von dem ursprünglichen neugotischen Bau ist leider nur die Turmruine
zwischen den modernen Turm-Nadeln übrig geblieben. Eine Sprengbombe
hat 1945 alles zerstört. So entstand ein Neubau, der wegen seiner
guten Akustik gerne für Konzerte genutzt wird. Unter anderem singt
hier der berühmte Bachchor.